Wer sich mit der Erstellung einer Webseite beschäftigt wird mit der Zeit auch mit dem Thema barrierefreies Webdesign in Berührung kommen. Was sich wenig kompliziert anhört, besteht jedoch aus vielen unterschiedlichen Bereichen, bei denen Webstandards und Richtlinien zu beachten sind.
Im Grunde muss das Bestreben bei der Gestaltung von barrierefreien Webseiten sein, diese für jedermann lesbar und nutzbar zu machen. Doch wie setzt man dies um und muss eine Webseite komplett barrierefrei sein? Konkret lassen sich diese Fragen wohl nur je nach Einzelfall beantworten, es gibt aber einige grundlegende Dinge, die beachtet werden sollten. Speziell geht es darum, nicht nur für eine bessere Nutzbarkeit zu sorgen, sondern auch Menschen mit Einschränkungen den Zugang zur eigenen Webseite zu ermöglichen.
Störfaktoren vermeiden für ein barrierefreies Webdesign
Auf Webtechniken die den Nutzen einschränken oder vom eigentlichen Inhalt zu sehr ablenken, sollte für ein barrierefreies Webdesign bereits auf unterster Ebene verzichtet werden. Ein gutes Beispiel sind blinkende Inhalte, die sogar dazu führen können, dass Webseiten für bestimmte Personen nicht mehr nutzbar sind. Auch sogenannte CAPTCHA abfragen, wie sie häufig bei der Registrierung auf Webseiten zu finden sind, stellen oftmals eine Barriere dar, die sich mit den richtigen Methoden einfach umgehen lässt.
Feste Schriftgrößen vermeiden
Barrierefreies Webdesign wird oft bereits bei der Wahl von festen Schriftgrößen unmöglich gemacht. Moderne Webentwicklung ermöglicht es jedoch Maßeinheiten für Schriftgrößen aber auch Abstände und Bereiche beispielsweise in Prozent anzugeben, statt feste Werte zu verwenden. Browser können diese dann individuell an die Einstellungen des Nutzers skalieren und ihm damit eine bessere Lesbarkeit der Webseite ermöglichen.
Ãœbliche Strukturen nutzen
Blinde Menschen nutzen häufig sogenannte Screenreader die für sie Webseiten interpretieren. Dabei sind sie insbesondere auf einen logischen Aufbau der einzelnen Seiten angewiesen. Wer zum Beispiel für Ãœberschriften die üblichen HTML-Elemente h1 bis h6 nutzt schafft damit nicht nur für sehende Menschen eine logische Gliederung seiner Webseite. Vermieden werden sollte in diesem Zusammenhang die Gestaltung von Ãœberschriften durch den span-Tag, da dies zum einen semantisch nicht korrekt ist und zum anderen keine Struktur abbildet.
Elemente überlegt platzieren
Bei der Gestaltung einer Webseite lassen sich einzelne Elemente durch verschiedene Techniken platzieren. Sehende Menschen nehmen oftmals nicht wahr, wie zum Beispiel der Header, Navigation oder Inhalt einer Seite eingefügt wurden. Ganz anders ergeht es Menschem mit Handicap, deren Screenreader zum Beispiel durch die Verwendung von Tabellen als Gestaltungsraster erst viel uninteressanten Inhalt lesen müssen. Eine optimale Lösung für das barrierefreie Webdesign ist hier die Verwendung von Cascading Style Sheets, womit sich Elemente über Koordinaten genau platzieren lassen. So kann zum Beispiel der Header einer Webseite erst am Ende des Codes definiert werden, wodurch der wesentlich wichtigere Inhalt an den Anfang rutscht. Gern genutzt sind auch Sprungmarken, die den Nutzer direkt zum Inhalt führen.
Bilder mit Informationen versehen
Grafiken auf einer Webseite die dem Informationszweck dienen, sollten mit einem ALT-Text versehen werden, der beschreibt, was auf dem Bild zu sehen ist. So bekommen auch blinde Menschen einen Eindruck davon, was das Bild zeigt. Anders verhält es sich bei Grafiken, die nur für das Seitenlayout genutzt werden, hier sollte das ALT-Attribut leer gelassen werden.
Bilder werden häufig auch für die weitere Gestaltung der Webseite genutzt zum Beispiel als Hintergrundgrafik, die als solche im Stylesheet definiert werden sollten. Auf Grafik-Pixel zum Ausrichten von Elementen sollte gänzlich verzichtet werden und stattdessen die Positionierung über CSS erfolgen.
Schaltflächen über CSS
CSS ist auch das Stichwort wenn es um barrierefreies Webdesign beim realisieren von Navigations-Menüs geht. Das häufig verwendete JavaScript ist dafür gleich aus mehreren Gründen eher weniger geeignet. Zum einen gibt es Browser, welche kein JavaScript unterstützen oder aus Sicherheitsgründen die nötigen Plugins nicht installiert oder deaktiviert haben und zum anderen sind Nutzer mit Behinderung nicht in der Lage eine solche Navigation zu verwenden. Mit CSS lassen sich Navigationen nicht nur für die Allgemeinheit benutzerfreundlicher gestalten, auch der Quelltext einer Seite wird dadurch reduziert, was zu einer Verkürzung der Ladezeiten führt.
Schon anhand dieser Grundlagen zeigt sich, wie umfangreich die zu beachtenden Maßnahmen für das barrierefreie Webdesign sind. Zwar ist die Umsetzung kein Hexenwerk, dennoch kommen Unternehmen, die auf ein barrierefreies Webdesign umstellen wollen ohne das nötige Know-how schnell an ihre Grenzen. Hier können wir Sie mit unserer jahrelangen Erfahrung unterstützen. Rufen Sie uns für weitere Informationen doch einfach unter 030 / 98 362 968 an oder nutzen Sie unser Kontaktfomular. Wir beraten Sie gerne und finden gemeinsam mit Ihnen Ihren Weg zum barrierefreien Webdesign.
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