Google hat mit seinem Hummingbird (zu Deutsch Kolibri) Update die SEO Community wieder ordentlich aufgewirbelt. Das laut Google größte Algorithmus-Update seit Caffeine betrifft dabei 90% aller Suchanfragen weltweit. Bekanntgegeben hat Google sein neuestes Update am 26.09.2013 auf einer Feier anlässlich seines 15. Geburtstages. Das Hummingbird Update unterscheidet sich dabei grundlegend von den vorangegangenen Updates wie Panda und Pengiun. Bei Hummingbird handelt es sich um einen gänzlich neuen Suchalgorithmus, wohingegen Panda und Penguin nur Änderungen am Ranking-Algorithmus, welcher Teil des Google Such-Algorithmus ist, beinhalteten.

Was genau verbirgt sich nun hinter dem Hummingbird Update?

Während die letzten beiden Algorithmus-Updates, Panda und Penguin, die Content-Qualität und das Linkbuilding im Focus hatten, wendet sich Google mit seinem neuesten Update dem Thema komplexe Suchanfragen zu. Dabei soll Hummingbird Google helfen die semantische Bedeutung von Suchanfragen zu verstehen, um so dem User relevantere Suchergebnisse zu liefern. Dazu soll der neue Suchalgorithmus die gesamte Suchanfrage besser interpretieren und nicht nur wie bisher nach einzelnen Wörtern innerhalb der Suchanfrage suchen. Ein kleines Beispiel hierzu: nehmen wir an der User sucht nach „bester Chinese in Berlin“. Dann muss Google wissen, ob der User nach dem besten chinesischen Restaurant in Berlin oder die beste Person in Berlin chinesischer Herkunft sucht. Google versucht also die Intention des Users als auch die der Texte besser zu verstehen. Ein Hintergrund dieses Updates ist die zunehmende Verwendung der Conversational Search also die Suche mittels Sprachsteuerung oder auch Sprachsuche genannt

Und was bedeutet das Hummingbird Update für die Suchmaschinenoptimierung?

Die Auswirkungen des Updates auf die Suchmaschinenoptimierung sind noch nicht ganz gewiss. Auf den ersten Blick könnte man meinen sie wären nicht allzu groß. Über kurz oder lang wird es aber das Linkbuilding beeinflussen und bestärkt das Content is King-Prinzip. Links werden künftig mehr noch als bisher zu hervorragendem Content führen müssen, denn Google wird hohe Bounce-Raten und mangelndes Social Endorsement der User noch besser registrieren. Wie bei allem was Google macht, steht also auch bei Hummingsbird (wie soll es auch anders sein) der User und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt.

Hummingbird und Content

Für das Suchmaschinenmarketing bedeutet Hummingbird, das der Content auf die Bedürfnisse des Users auszurichten ist. Hierzu kann man sich z. B. im ersten Schritt überlegen welche Fragen der User zu meiner Dienstleistung oder meinem Produkt haben könnte. Das Stichwort lautet hierbei dialog-orientierte Abfragen. Dialog-orientierte Suchabfragen kann man dann allgemein gliedern nach informativ-orientierte (Wie heißt die neue Freundin von Oliver Pocher), navigatorisch-orientierte (Wie lautet die offizielle Webseite von Nike?) und transaktions-orientierte (Wo finde ich die nächste Tankstelle?) Suchabfragen. Im nächsten Schritt kann man bei der Keyword-Recherche dialog-orientierte Keyword-Phrasen ermitteln und diese nach den oben genannten Kategorien sortieren. Diese Fragen sollten dann im Content beantwortet werden. Hierzu gehört auch, dass das Thema umfassend behandelt wird. Inhalte die sich auf einzelne Keywords fokussieren, werden es in Zukunft schwer haben gut zu ranken. Synonyme und themenbezogene Terme gewinnen zunehmend an Bedeutung. Weiterhin kann man auch davon ausgehen, dass die Verwendung von Microdata zukünftig einen großen Einfluss auf das Ranking haben wird. Diese helfen Google nämlich ungemein bei der Interpretation des Themas, insbesondere bei mehrdeutigen Begriffen.

Hummingbird und Linkbuilding

Für das Linkbuilding gilt wie auch bisher:

  • dem User hervorragenden, gut recherchierten, mehrwertbietender, dialogorientierten Content bieten
  • Influencer identifizieren, d. h. Meinungsführer zum Thema auf meinen Content hinwiesen
  • bei relevanten Communities mitwirken
  • auf ein natürliches Linkbuilding hin arbeiten.
  • Die Anchor-Texte interner und externer Verlinkungen sollten künftig vermehrt semantisch relevante Keywords enthalten. Auch bei diesem Punkt kann man sich an den oben genannten Kategorien orientieren.

Hummingbird und Universal Search

Es ist auch davon auszugehen, dass der Universal Search in Zukunft an Bedeutung gewinnen kann. Dies ist ja auch ganz logisch, denn wenn der User z.B. nach „Pilates Übungen“ sucht, dann ist es logisch, dass Ihm ein Video behilflicher sein wird als ein reiner Text. Als Strategie für die Suchmaschinenoptimierung sollte man sich dann z.B. folgende Frage stellen: „Macht es Sinn für meine Webseite/ Unternehmen/ Produkt/ Dienstleistung eine Google Places Optimierung oder Google Bilder Optimierung vorzunehmen?“ Lohnt es sich eigene Videos zu erstellen oder einen eigenen Youtube-Channel zu pflegen?
Zusammenfassend lässt sich sagen: Mit Hummingbird führt Google seine Kurs der Fokussierung auf die Bedürfnisse der User wie bei seinen Vorherigen Updates weiter fort. Wer bisher die Qualität seines Content im Auge hatte, dürfte sich vor dem kleinen Vögelchen also nicht fürchten und kann sogar von Ihm profitieren¦