„Das Internet ist nur etwas für junge Generationen.“ – Wer das glaubt, ist definitiv auf dem Holzpfad. Mittlerweile ist das Netz in jeder Bevölkerungsschicht angekommen, auch bei den Senioren.

Der Digitalverband BITKOM führte kürzlich eine repräsentative Umfrage zum Internet-Nutzungsverhalten von Senioren durch und stellt fest: Für viele Senioren ist das Internet zu einer Selbstverständlichkeit geworden, die sie nicht missen möchten.

Senior couple working with Laptop at home

Auch viele ältere Personen können sich das Leben ohne Internet kaum noch vorstellen.

Das WWW steigert die Lebensqualität vieler Senioren

Die Befragung ergab, dass jeder zweite Internetnutzer ab 65 Jahren (46 %) das Internet für unverzichtbar erklärt. Insgesamt sind 4 von 10 Senioren regelmäßig online (38 %). Ein Jahr zuvor waren es nur jeder Dritte (32 %).

Das Internet liefere vielseitige Erleichterungen und trage zur Lebensqualität vieler Senioren bei – so die Quintessenz der Umfrageergebnisse. Wer sich einmal mit dem Thema Internet beschäftigt habe, profitiere innerhalb kürzester Zeit von den endlosen Möglichkeiten, die das WWW bietet.

Was machen Oma und Opa eigentlich im Netz?

In erster Linie nutzen ältere Menschen ab 65 Jahren das Internet einerseits zur Informationsgewinnung, andererseits zur Kommunikation. Neun von Zehn (91 %) schreiben E-Mails, Acht von Zehn lesen Online-Nachrichten und zwei Drittel (68 %) ziehen das Netz bei gesundheitlichen Fragen zu Rate. Immerhin mehr als die Hälfte (57 %) nutzt Online Shopping Angebote, jeder Vierte (26 %) chattet mit der Familie oder schaut Videos und Filme (23 %).

Aller Anfang ist schwer

Trotzdem gibt es viele Senioren, die bewusst auf das Internet verzichten. Viele von ihnen (66 %) sagen, dass sie das Intenet nicht bräuchten, andere haben keine Lust, sich mit dem Thema im Alter noch zu beschäftigen (41 %).

Vielen Älteren ist jedoch einfach nicht bewusst, wie einfach und vielseitig die Nutzung des Netzes sein kann. Eine ansprechende Auf- und Erklärung durch Freunde oder Bekannte kann bereits helfen, Berührungsängste zu lindern.

Überforderung vor allem der Vielzahl an Technologien und Informationen geschuldet

Vor allem die immense Informationsflut sowie ständig wechselnde Technologien, Updates und andere digitale Neuerungen erschweren der älteren Generation den Zugang. Sogenannte Senioren-Technik-Botschafter wurden in diversen Projekten zu Themen wie Internet, mobile Endgeräte oder Unterhaltungselektronik eingesetzt und konnten so die Hemmschwelle älterer Personen deutlich senken. Die technische Wissensvermittlung von Älteren für Ältere funktioniert und erleichtern den sicheren Eintritt in die Welt des WWW.

Plattenspieler, Videorekorder und Antennenradio bleiben Opas Lieblinge

Auch moderne High-Tech-Geräte wie Smartphones oder Tablets wurden präsentiert, dennoch nutzen nur die wenigsten derartige Endgeräte auf Dauer für sich. Nur jeder Siebte hat ein Smartphone (14 %), erst jeder Zehnte einen Tablet Computer. Dahingegen verwenden immer noch vier von zehn Senioren Kassettenrekorder (43 %) oder Schallplattenspieler (42 %). Festnetztelefone (96 %) und Fernseher (95 %) nutzen heutzutage fast ausnahmslos alle älteren Menschen.